Aus dem Tank auf den Teller

Shrimps aus Asiens abgeholzten Mangrovenwäldern, Miesmuscheln aus Frankreichs verdreckten Flußmündungen, Hoki-Steak aus dem fernen Neuseeland oder doch lieber die gute alte Schillerlocke (geräucherter Dornhai) aus der Nordsee? Vor dem Kauf von Fisch sollte sich der umweltbewußte Verbraucher erst einmal schlau machen was da auf seinem Teller landet. Seit den 60er Jahren hat sich der weltweite Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch nahezu  verdoppelt, leergefischte Meere und astronomische Preise für Spitzenarten wie Tunfisch sind die Folge. Fischzuchtanlagen sind ökologisch vergleichbar mit Hähnchenmästereien, Umweltzerstörung und Medikamenteneinsatz und vor allem in den Entwicklungsländern sind erschreckend.

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Ausschnitt aus dem Greenpeace-Fischführer: Was darf in den Einkaufswagen und was nicht?

Hilfe im Fischladen bietet der neue Greenpeace-Einkaufsführer, hier gibts zu den meisten Fisch- und Muschelarten eine Art „Betriebsanleitung“, auf was man achten sollte. Klappt auch auf dem Smartphone, also wenn man schon im Fischladen steht! Einfach auf das Bild oben klicken.
Die „ökologischsten“ Fische laut der neuen Greenpeace-Tabelle sind übrigens Karpfen aus Österreich und Afrikanischer Wels aus geschlossenen Zuchtanlagen in Belgien, Holland, Nigeria! und Ungarn. Insgesamt bieten die Greenpeace – Seiten reichlich Zusatzinformation, zum Beispiel über neumodische Aquakultur und Zuchtanlagen wie die „Aquaponik“ , einer Kombination aus Aquakultur und Hydroponic (Pflanzenanbau ohne Erde). Dabei wachsen die Fische in geschlossenen Kreislaufanlagen heran, das Abwasser aus der Fischzucht wird in Pflanzbeete mit Kies oder Tongranulat geleitet, in denen Tomaten, Basilikum oder Auberginen wachsen.
Ob ich derartig gemästeten Gewächshausfisch wirklich in meinen Einkaufswagen lege, wage ich mal zu bezweifeln. Vorerst bleibt es wohl bei der einen oder anderen Forelle, auch wenn´s Regenbogenforelle aus Teichzucht ist, und dem Klassiker der Feinkosttheke: „Dillhappen“, zu deutsch Heringsfilets mit Sahnesoße.
Link: Hintergrundinfos zum Fisch-Einkaufsführer