Hirschkäfer

Wanted!

Hirschkäfer gesucht

Männchen ♂

Weibchen ♀

Wer hat diese beiden gesehen?

Kennzeichen:
Die Färbung der Flügeldecken ist dunkel rotbraun, Kopf und Halsschild sind schwarz. Die Fühler sind in der Mitte geknickt und am Ende blättrig verbreitert. Die Männchen haben einen stark verbreiterten Kopf, ihre Oberkiefer sind zu mächtigen, hirschgeweihartigen Zangen umgebildet. Die kleineren Weibchen haben einen schmaleren Kopf und normal entwickelte Oberkiefer.

Länge:
Männchen: 3-7,5 Zentimeter, Weibchen: 3–4 cm
Flugzeit:
Mitte Mai bis Anfang August, vor allem im Juni /Juli
Lebensraum:
Eichenwälder, Parkanlagen. Die Larven entwickeln sich im morschen Baumstümpfen von Laubbäumen, vor allem von Eichen. Sie benötigen 5-6 Jahre bis zur Verpuppung.
Die Käfer sitzen tagsüber in alten Eichenwäldern und lecken austretende Baumsäfte. Die Tiere werden in der Dämmerung aktiv, sie fliegen herum und landen dabei häufig an Lampen und hell erleuchteten Hauswänden.

Verbreitungskarte Stand Juli 2013
Verbreitungskarte Stand Juli 2013

Hirschkäfer leben in alte Eichen- und Eichenmischwälder und Buchenwäldern mit einem entsprechendem Anteil an Totholz bzw. absterbenden dicken Bäumen, meist in südexponierter bzw. wärmebegünstigter Lage. Daneben besiedelt die Art auch alte Parkanlagen, Gärten und Obstplantagen. Hirschkäfer können zwar gut fliegen, sind aber ausgesprochen ortstreu und zeigen nur eine geringe Tendenz zur Ausbreitung.
Die Larven der Hirschkäfer können sich nur in stark von Pilzen zersetztem Holz entwickeln und sind völlig harmlos. Sie richten in Wald und Garten keinerlei Schaden an. Abgesehen davon ist die Art sehr selten, wird meistens nur durch
Zufall gefunden. Also wenn Sie einem Hirschkäfer zu begegnen – Glückwunsch: Viele Biologen, Förster und Naturliebhaber würden sich freuen, einmal im Leben einen Hirschkäfer zu sehen!
Die Hirschkäfer-Populationen in Deutschland sind Relikte der Urwaldfauna und stehen unter Naturschutz. Lassen Sie die Tiere unbedingt in ihrem Lebensraum!


Hirschkäfer gefunden: und jetzt?

Regelmäßig verirren sich in den Sommermonaten fliegende Hischkäfer in Wohnungen, auf Balkone, landen in Gartenteichen und Regentonnen, werden auf Straßen überfahren oder auf Wanderwegen plattgetreten. Das läßt sich in dichtbesiedelten Regionen nicht verhindern, Verluste gehören zur Überlebensstrategie dieser Art dazu.
Lebende Hirschkäfer
können vorsichtig in eine Schachtel gesetzt, mit Marmelade, Malzbier oder Zuckerwasser aufgepäppelt werden, und sollten dann möglichst in der Dämmerung in den nächsten passenden Wald, Park oder großen Garten gebracht werden. Dort setzt man sie am besten in die Nähe eines Holzstapels oder ins Laub, wo sie rasch verschwinden können. Bitte vorher mit einer Digitalkamera oder dem Handy ein Belegfoto machen und uns mit den Funddaten zukommen lassen.
Tote Hischkäfer
bitte ebenfalls unbedingt dokumentieren! Regelmäßig werden zu Beginn der Schlüpf- und Fortpflanzungsperiode sogenannte „Schlachtfelder“ entdeckt, auf denen „Hirschkäfermassaker“ stattgefunden haben. Dabei liegen oft viele Dutzend mehr oder weniger tote Hirschkäfer auf Wegen oder in der Nähe der
sogenannten „Rammelbäume“ herum, angefressen von Igel, Waldkauz oder Krähenvögeln. Das gehört mit zur Biologie des Waldes: Nur wo Hirschkäfer wirklich häufig sind, lohnt es sich für bestimmte Tiere, sich darauf als Nahrung zu spezialisieren.
Achtung: Vor allem in der Regentonne oder dem Swimmingpool scheinbar ertrunkene Käfer sollten erst einmal auf ein Küchenkrepp gesetzt und beobachtet werden. Ins Wasser gefallene Käfer können manchmal tagelang überleben, brauchen dann auch viele Stunden um sich zu berappeln!
Ist der Käfer wirklich tot und noch gut erhalten, können Sie auch das nächstliegende Naturkundemuseum verständigen, mit etwas Glück wird man Ihnen das Tier
gerne abnehmen.
Und bitte alle Funde in eine der öffentlichen Datenbanken eintragen, z.B. observation.org, damit sie nicht verloren gehen. Das ist wichtig! In Zeiten des Insektensterbens sollten Funde seltener Arten besonders sorgfältig dokumentiert werden.


Hirschkäfer sicher bestimmt?
Hier die besten Merkmale und häufigsten Verwechslungsmöglichkeiten

Balkenschröter Nashornkäfer Eremit Sägebock Lederlaufkäfer Moschusbock Stierkäfer

Männliche Hirschkäfer sind eigentlich unverkennbar!
Anders sieht es mit Weibchen, Resten von Flügeldecken, überfahrenen Tieren und Larven aus. Käfer machen eine Metamorphose durch, ähnlich wie die Schmetterlinge verpuppen sich die Käferlarven, aus der Puppe schlüft das fertige Insekt. Danach wächst ein Käfer nicht mehr, auch die Kieferzangen sind schon fertig ausgebildet. Je nach Nahrungsangebot schwankt die endgültigen Größe bei vielen Käferarten stark. Hier ein paar Informationen zu weiteren Großkäfer-Arten, die von Laien regelmäßig mit Hirschkäfern verwechselt werden.

Hirschkäfer (Lucanus cervus)
lucanus_wkopfWichtigstes Merkmal: Die Hirschkäferfühler sind charakteristisch geformt: das erste Fühlerglied ist
lang und schmal, danach folgt ein Knick, das Fühlerende trägt eine 3-6gliedrige, einseitige kammzahnartige Fühlerkeule. (im Bild ein weiblicher Hirschkäfer-Kopf). Die Fühler sind insgesamt 10gliedrig.
_Pict3749 Ebenfalls sehr charakteristisch sind zwei goldglänzende, behaarte runde Flecken auf der Oberseite der Vorderbeine des Hirschkäferweibchens (rote Pfeile). Die Größe der Hirschkäfer-Larven hängt von der Menge und der Qualität des Futters sowie von genetischen Faktoren ab.
Die Larven brauchen zwischen einem und mehreren Jahren für ihre Entwicklung und werden bis zur letzten Häutung oft über zehn Zentimeter lang.
Hirschkäfer-Larven haben an den Beinen Riffelleisten, mit denen sie ein etwa eine Sekunde dauerndes Rattern erzeugen können. Weitere Infos zum sogenannten „stridulieren“ finden sich  hier
Im Frühjahr des letzten Jahres verpuppt sich die Larve in einer Puppenkammer im Holz oder im Boden, bei großen Männchen ist die Kammer etwa so groß wie ein Hühnerei.
Hat sich die Larve einmal verpuppt, kommt es zur Umwandlung in den fertigenKäfer (Metamorphose), der wegen seines harten Außenskeletts aus Chitinplatten nicht mehr wachsen kann. Im Spätherbst schlüpft der
Hirschkäfer aus der Puppe. Er ist nun vollständig entwickelt, bleibt jedoch noch bis zum nächsten Frühsommer in seiner unterirdischen Puppenwiege sitzen. Erst mit dem Ansteigen der Temperaturen gräbt sich das Tier an die Erdoberfläche.
Zuerst erscheinen die Männchen, meist Mitte Mai bis Anfang Juni, an schwülwarmen Abenden krabbeln und fliegensie an Waldrändern und in der Näher der Brutbäume herum. Ein paar Tage später kommen dann die Weibchen zu Vorschein, die meistens direkt von den Männchen begattet werden. Diese werden dabei offenbar von einem Lockstoff (Pheromon), den das Weibchen nach dem Auskriechen abgibt, aus der näheren
Umgebung angelockt.
Hirschkäferweibchen brauchen Baumsäfte oder Obst für die Entwicklung der Eier, auch die Männchen trinken begierig an sogenannten „Saftfluss-Stellen“. Diese Hirschkäfertränken entstehen durch Verletzungen und Pilzbefall an Bäumen, an solchen Stellen finden sich oft größere Ansammlungen von Käfern, Schmetterlingen und anderen Insekten, z.B. Hornissen.

Entwicklung: Zur Eiablage gräbt sich das Weibchen in der Nähe der Brutbäume in den Boden ein, legt die Eier an verpilztes Wurzelholz. Der Zyklus von Befruchtung und Eiablage wiederholt sich mehrfach, bereits Anfang August ist die Lebenszeit der meisten Hirschkäfer abgelaufen.



Balkenschröter (Dorcus parallelopipedus)
Große Exemplare vom Balkenschröter oder auch Zwerghirschkäfer können mit
Hirschkäfer-Weibchen verwechselt werden. Im Gegensatz zum Hirschkäfer
(schwarzbraun) hat diese Art jedoch fast schwarze Flügeldecken.
Balkenschröter sind meist deutlich kürzer als 3 Zentimeter,
Hirschkäferweibchen meistens länger als 3,5 cm
Weitere Merkmale:

Balkenschröter sind in der Form insgesamt eher kastenförmig, das Halsschild ist vorne breiter als am Hinterrand, der Kopf fast so breit wie das Halsschild. Hirschkäfer-Weibchen sind eher oval, der Kopf ist schmäler als das Halsschild. Das Halsschild ist ebenfalls oval und in der Mitte viel breiter als an Vorder- und Hinterrand. Balkenschröter sitzen als erwachsene Tiere oft unter loser Baumrinde und sind meist erheblich flacher als die bulligen Hirschkäfer.

Am mittleren Beinpaar hat der Balkenschröter einen Dorn, (Hirschkäfer-Weibchen: 3
Zähnchen). Balkenschröter haben grob punktierte, glänzende Flügeldecken (Lupe!), die Flügeldecken des Hirschkäfers sind matt und unpunktiert. Balkenschröter haben auf den Vorderbeinen oben deutliche Längsfurchen, die den Hirschkäfern fehlen.


Entwicklung:
Die Larven der Balkenschröter leben in morschem oder faulendem Holz, sind in Laubwäldern verbreitet. Vor allem in den Auenwäldern entlang der großen Flüsse, aber auch in Gärten mit alten Obstbaumstümpfen sind Balkenschröter relativ häufig zu finden. Dorcus-Larven finden sich oft oberirdisch in stehendem oder und liegendem Totholz. Hirschkäfer besiedeln dagegen fast auschließlich unterirdische Holzteile (Wurzeln und Stubben, eingegrabene Stämme, Palisaden)


Nashornkäfer-Weibchen (Foto: Armin Dahl)
Nashornkäfer-Weibchen (Foto: Armin Dahl)

Nashornkäfer-Männchen (Foto: Armin Dahl)

Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)
Nashornkäfer fliegen in warmen Sommernächten herum, werden aber nur selten beobachtet, da sie vergleichsweise spät nachts fliegen. Einfacher zu finden sind sie in Rindenmulch- oder Pferdemisthaufen, wo die Käfer im zeitigen Frühjahr dicht unter der Oberfläche fertig ausgeschlüpft auf die warmen Tage warten. Im Vergleich zum Hirschkäfer fliegt der Nashornkäfer jahreszeitlich etwa 2 Wochen früher, also bereits ab Anfang Mai. Die Käfer fliegen dabei Lichtquellen (vor allem UV-Licht, Energiesparlampen!) an. Das Männchen der Nashornkäfer trägt ein nach hinten gebogenes Horn auf dem Kopfschild, während die Weibchen ein kleineres glattes Hornschild aufweisen.

Die Farbe des soliden, in der Mitte zweigeteilten Panzers ist rötlich-braun. Die
Flügeldecken glänzen stark, sind tonnenförmig hochgewölbt und mit feinen Punktreihen versehen. (die Flügeldecken der Hirschkäfer sind flacher gewölbt). Die Fühler sind kurz und 10gliedrig, mit einem 3gliedrigen Fächer an der Spitze (der verwandte Maikäfer hat 6-7 Blätter an diesem Fächer). Nashornkäfer-Weibchen haben im Vergleich zu weiblichen Hirschkäfern auf dem Halsschild eine charakteristische Delle.

 Entwicklung:

Ausgewachsene Larven der Nashornkäfer sind daumendick und bis zu 12 Zentimetern lang, gehören damit zu den größten europäischen Käferlarven. Die „Engerlinge“ brauchen für ihre Entwicklung Wärme und entwickeln sich in Eichenwäldern in vermodernden Wurzelstubben, aber auch im Siedlungsbereich, in Sägemehl, Pferdemisthaufen, Kompostmieten oder Rindenmulch.

Manchmal findet man sie auch auch in Blumenerden, Mulch und anderen Substraten, mit denen sie auch weit verschickt werden. Die Nashornkäfer-Engerlinge wachsen 2-3 Jahre bevor sie sich verpuppen. Sie sind an den rotumrandeten Atemöffnungen (Stigmen) von den gelbumrandeten der Maikäfer unterscheidbar.
Nashornkäferlarven haben eine braune Kopfkapsel und fast schwarze Kieferzangen, die Kopfkapsel der Hirschkäferlarven ist dagegen hellbraun, fast orange, die Zangen braun.

Nashornkäfer-Puppe (Foto: Armin Dahl)

Nashornkäfer-Puppe (Foto: Armin Dahl)

Die Puppen der Nashonkäfer-Männchen können leicht am deutlich sichtbaren „Horn“ erkannt werden.

Nashornkäfer sind völlig harmlos, beißen oder stechen nicht! Die ausgewachsenen Tiere nehmen überhaupt keine Nahrung auf, leben nur von der Substanz, die sie als Larve gesammelt haben. Auch die Larven fressen anscheinend keine lebenden Pflanzen oder Wurzeln – im Gegensatz zum allgemein beliebten Maikäfer. Ein ökologisch denkender Gärtner sollte beim Umsetzen der Kompostmiete die ausgewachsenen Käfer oder Ihre Larven und Puppen getrost wieder in ihren Lebensrauum zurücksetzen!


Eremit, Juchtenkäfer (Osmoderma eremita)

Osmoderma eremita, Eremit, Juchtenkäfer (Foto: Golas)

Ein kräftiger, schwarzbrauner Käfer von 3-4 cm Länge. Die Flügeldecken sind oben flach, haben deutlich ausgebildete, seitliche „Schultern“ auf den Flügeldecken. Der Käfer lebt in großen Baumhöhlen, die sie oft ihr ganzes Leben lang nicht verlassen. Ihren Namen „Juchtenkäfer“ haben sie von einem kennzeichnenden Duft nach „Juchtenleder“, der von den Männchen als Sexuallockstoff produziert wird.
Eremiten sind sehr viel seltener als Hirschkäfer und streng geschützt: Die unauffälligen Tiere sind in Europa als prioritäre (FFH-)Art eingestuft, für deren Erhaltung der Europäischen Gemeinschaft besondere Verantwortung zukommt (Anhang II und IV der Richtlinie 92/43/EWG).
Osmoderma eremita ist ein echter Urwaldbewohner, der auf großvolumige, lange bestehende Baumhöhlen angewiesen ist und durch die moderne Forstwirtschaft stark zurückgedrängt wurde. Typischer Lebensraum sind dicke, alte Laubbäume mit geräumigen Höhlen in größerer Höhe. Hier legen die Weibchen ihre Eier in das durch Pilze zersetzte Holz, den sogenannten schwarzen Mulm. In einer einzigen Höhle können viele hundert Käfer leben, an heißen Sommertagen fliegen die Eremiten wie alle Rosenkäfer herum und besuchen manchmal Blüten. Typische Ersatzlebensräume in der Kulturlandschaft sind zum Beispiel Alte Platanenalleen mit ihrem großen Höhlenangebot.


Sägebock (Prionus coriarius):

Prionus coriaroaus, Männchen (Foto: Armin Dahl)
Prionus coriariaus, Männchen

Sägeböcke sind kräftige, schwarzbraune Käfer mit 3-5 cm Körperlänge. Beim Männchen erinnern die stark gezackten Fühler an die Zähne einer Säge, daher der Name. Die Fühler sind 11-12gliedrig, lang und gebogen, die Augen umwachsen von hinten her die Fühlerbasis.

Wie fast alle Bockkäfer fliegen auch die Sägeböcke gut und können neue Brutbäume über weite Entfernungen anfliegen!

Prionus Männchen (Foto: Armin Dahl)

Prionus coriarius Weibchen (Foto: Armin Dahl
Prionus coriarius Weibchen (Foto: Armin Dahl)

Brutstubben von Prionus in einem Garten

Prionus Larve (Foto: Armin Dahl)
Prionus Larve (Foto: Armin Dahl)

Im Hochsommer, etwa ab Anfang Juli, schlüpfen die fertigen Käfer aus Bodenlöchern rund um den Brutbaum bzw. Wurzelstubben. Die Männchen sitzen in der Abenddämmerung an den Baumstämmen in der Umgebung und warten auf paarungsbereite Weibchen (rechtes Bild). Der Käfer wird auch Gerberbock genannt, was auf sein historisches Vorkommen in der Nähe von Gerbereien mit ihren Stapeln von Eichenrinde hinweist. Wie fast alle Bockkäfer fliegen auch die Sägeböcke gut und können neue Brutbäume über weite Entfernungen anfliegen!


 Entwicklung: Die Weibchen vergraben sich zur Eiablage in den Boden oder morsches Holz. Die natürliche Eiablagestelle sind Ritzen in der Borke von meist anbrüchigen Laub- und Nadelbäumen, der Sägebock besiedelt auch modrige, verpilzte Baumstubben. Die Eier sind anfangs rötlich und reiskornartig, nach etwa 10 Tagen schlüpfen die Larven aus.

Sie fressen zunächst in der Rinde, steigen dann ab und fressen über mehrere Jahre an und in der Wurzel. Die Sägebock-Larven sind madenartig und flach, sie besitzen kräftig ausgebildete, nach vorne gerichtete Kieferzangen und haben ausgeprägte Stemmwülste am Körper, mit denen sie sich in den Holzgängen vor- und rückwärts schieben können.



Moschusbock (Aromia moschata):

Moschusbock (Aromia moschata)

Moschusbock (Aromia moschata)

Moschusböcke sind 4-5 cm lang, relativ schmal, meist grün- oder blauglänzend. Die Augen umwachsen von hinten die Basis der Fühler, das Halsschild des Moschusbockes ist seitlich
mit Dornen versehen. Der Name dieser Käferart ist auf ein stark moschusartig riechendes Sekret zurückzuführen, das die Tiere aus Hinterbrustdrüsen absondern können. Dieses wurde früher zum Parfümieren von Pfeifentabak verwandt. Moschusböcke leben nur wenige Wochen im Sommer, ernähren sich in dieser Zeit von Pollen und Baumsäften, man findet sie meistens auf großen Blütendolden von Bärenklau oder Holunder.

Entwicklung: Die Larven des Moschusbocks brauchen zwei bis drei Jahre Entwicklungszeit, leben in Weiden, aber auch anderen Weichhölzer wie Pappeln oder Erlen. Besonders beliebt für die Eiablage sind ältere, anbrüchige Bäume, z.B. auch Kopfweiden.


Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)

(Im Bild links, im Vergleich zum Hirschkäfer-Weibchen rechts). Ein großer, flugunfähiger Laufkäfer mit langen Beinen. Halsschild und Flügeldecken sind stumpf grauschwarz, die Flügeldecken sind grob gerunzelt, oval und laufen hinten spitz zu. (Hirschkäfer: schwarzbraun, schwach gepunktete Flügeldecken, Hinterende stumpf). Die Schienen (das ist das Teil unterhalb des „Knies“) tragen auf der Außenseite am mittleren Beinpaar eine rostrote Bürste von Haaren. Alle Laufkäfer haben einfache, gegliederte Fühler ohne auffällige Verdickungen oder Knicke.

Lederlaufkäfer leben praktisch überall, auch im Siedlungsbereich und größeren Gärten. Am häufigsten findet man sie im Spätsommer in Eichen- und Buchenwäldern, aber auch in Gärten und auf Viehweiden. Sie gehen nachts auf die Pirsch nach Schnecken, Würmern oder ähnlichem und fallen dabei fallen oft in Kellerfenster. Die vertrockneten Mumien finden sich dann im Keller in den dunkelsten Ecken.

Vorsicht! Alle großen Laufkäfer können kräftig zwicken wenn sie gepackt werden. Dazu geben die meisten ein Sekret ab, das einen typischen Geruch hat. Viel ärger als der „Laufkäfergestank“ aber ist ihr Verdauungsaft, den sie zielgerichtet und weit spritzen können, und zwar bevorzugt in die Augen. Deshalb niemals einen Laufkäfer zum Beobachten dicht vors Gesicht halten, das Sekret brennt höllisch.


Stierkäfer (Typhaeus typhoeus)

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Die Männchen der Stierkäfer haben auf dem Kopfschild zwei große, nach vorne gerichtete Zacken, dazwischen befindet sich ein weiteres, aber viel kleineres „Horn“. Die Weibchen besitzen nur angedeutete Hörnchen. Die Farbe der rundlichen Käfer ist glänzend schwarz, die Flügeldecken sind längsgestreift, die Tiere sind etwa daumennagelgroß.

Stierkäfer sind vollkommen harmlos, sammeln in unterirdischen Brutkammern Kotpillen von Kaninchen, Schafen und anderen kleinen Huftieren. Die kreisrunden, fingerdicken Eingänge zu den Nistlöchern (siehe Bild) findet man im zeitigen Frühjahr z.B. auf sandigen
Schafweiden oder in der Nähe von Kaninchenbauten.

» Stierkäfer bei Wikipedia

Viele weitere Bildergalerien zu den oben genannten Arten finden Sie unter http://www.koleopterologie.de/gallery/index.html

AGNU Haan e.V.
NABUBUND RBN

Hirschkäfer, die größten und imposantesten Käfer Europas, sind stark gefährdet. Sie kommen in der Region Düsseldorf / Mettmann / Solingen nur noch an wenigen Plätzen vor.

Die AGNU Haan versucht seit 2005 in Zusammenarbeit mit Biostationen und Naturschutzbehörden durch eine genaue Erhebung der Vorkommen sinnvolle Schutzmaßnahmen einleiten. Darüber hinaus bieten wir Hilfe bei der Bestimmung und Bilder von weiteren Großkäfern an, mit denen die Hirschkäfer regelmäßig verwechselt werden.


Hirschkäfer stehen unter Naturschutz.
Wir suchen nur Nachrichten, Beobachtungen, etc. Bitte keine lebenden
Tiere einfangen!

Welche Angaben brauchen wir?

Fundort
Wo wurden die Hirschkäfer beobachtet? PLZ, Gemeinde, Ortsteil, Straße,
Hausnummer.

Finder
Wer hat die Tiere gesehen?

Lebensraum
Wo wurden die Tiere beobachtet? An alten Bäumen, an Lampen, Hauswänden? Bitte auch Totfunde und überfahrene Tiere melden!

Datum des Fundes
Nicht nur aktuelle Funde sind interessant, sondern auch ältere Angaben. Auch ungefähre Zeitangaben sind wichtig, z.B. („im letzten Jahr“, „vor ca. 10 Jahren“).

Anzahl und Geschlecht
Wieviele Tiere wurden beobachtet (getrennt nach Männchen und Weibchen).

Wenn möglich: Fotos oder Belege
Wenn sie z.B. eine Digitalkamera besitzen, machen Sie bitte von allen! Funden
ein Foto. Lebende Tiere bitte danach unbedingt wieder in ihren Lebensraum zurücksetzen. Totfunde, Flügeldecken etc. bitte in Schachteln einsammeln und auf jeden Fall aufheben.
Alle Meldungen sind wichtig!!
Funde melden Sie bitte an:
AGNU Haan e. V.
Arbeitskreis Biotopschutz,
Armin Dahl, Spörkelnbruch 12 a, 42781 Haan

Sie können auch Meldebogen und Steckbrief
hier » als .PDF downloaden?

Weitere Links:
» Bau eines Hirschkäfertheaters
» science4you: Wer sieht was?
» Hirschkäfer in Heiligenhaus (NRW)
» Hirschkäferkartierung der Biostation Wesel (NRW)
» Hirschkäferkartierung der Biostation Bonn (NRW) von 2006
» Hirschkäfer an der Mosel (RLP, Dissertation von Markus Rink)
» Projekt der Biostation Urdenbacher Kämpe (NRW)
» Hirschkäfer u.a. im Ruhrgebiet (NRW)
» Top: Hirschkäfer-Seite aus England!
» People’s Trust for Endangered Species: Bau Dir einen Käfermeiler!
Offizielle Hirschkäferseiten
» NRW
» Sachsen
» Niedersachsen
» Brandenburg
» Hessen
» Niederlande (Limburg)
» Belgien
» Schweiz (mit Karte)
» Großbritannien
» Frankreich
» Verbreitung in Europa
Hirschkäfernamen international
Asturien: Vacalloria
Bulgarien: Rogach, Рогачови
Bosnien: Jelenak
Dänemark: Eghjort
Estland: Põderpõrnikas
Esperanto: Cervoskarabo
Finnland: Tammihärkä
Frankreich: Lucane, Cerf-volant
Great Britain: Stag beetle
Griechenland:Ελαφοκανθαρος
(Elafokantharos)
Κεραμβυξ (Kerambyx)
Italien: Cervo volante
Katalonien: Escanyapolls
Kroatien: Jelenjak
Litauen: Diza briezvabole
Lettland: Elniavabaliai
Mazedonien: Elenche
Niederlande: Vliegend hert
Norwegen: Eikhjort, Hjortebiller
Polen: Jelonek rogacz
Portugal: Vacaloura, Escornabois
Schweden: Ekoxe
Slowenien: Rohác velký
Spanien: Ciervo volante
Tschechien: Rohác obecný
Türkei: Geyik Böcek
Ukraine: Рогачі
Ungarn: Szarvasbogár

Weitere Hirschkäfer-Arten in Europa:
Lucanus ibericus(Spanien)
Lucanus tetraodon (Frankreich, Italien,
Griechenland)
Lucanus barbarossa
(Spanien)

„Managing for stag beetles is easy; it’s more a case of „leave alone“, than doing something special. It is all to do with providing dead wood.“
London Wildlife Trust (2000)
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3 Gedanken zu “Hirschkäfer

  1. Im Internet liest man ja dass der Balke Schröter zu den Hirschkäferarten gehört. Soll man diesen dann auch melden?
    Ich hatte heute ein Exemplar auf meiner Terrasse

    1. Ich vergass zu erwähnen dass ich in Baden Württemberg wohne und der Balken Schröter dort lt. einiger Webseiten auf der roten Liste steht.

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